Die Idee für unsere verbleibende Zeit in Asien sah eigentlich wie folgt aus: Nach Hanoi, Mopeds kaufen, nach Süden fahren, durchs Mekong Delta nach Cambodia, Cambodia bereisen, zurück nach Vietnam, eventuell Mopeds in Laos verkaufen. Aber irgendwie passten da weder Klima, noch Verkehrsmittel dazu.
Die Wetteraussichten für Nordvietnam waren alles andere als rosig, uns war schon in Vinh ausreichend kalt, die langen Klamotten waren dank kühler Temperaturen auf dem Thakek Loop muffig und nicht zu gebrauchen. Würden wir 1 – 2 Monate später in Südvietnam und Cambodia ankommen, hätten wir es mit dem unangenehmen Teil der Trockenzeit zu tun, auch eine Wiedereinreise nach Laos ist dann wohl sehr spaßbefreit, weil die in dieser Zeit alle ihre Felder abbrennen. Landesweit Smog. Verkehrsmittel nach Hanoi zu vernünftigen Preisen waren auch nicht zu bekommen – Chinesisch / Vietnamesisch Neujahr, da war doch was. Züge nach Hanoi – voll. Flüge – teuer. Busse – ungewiss. Anscheinend gibt es da eine Süd-Nord Völkerwanderung. Nun – wir sind ja jung und flexibel oder besser gesagt arm und verzweifelt – wir warfen die ganze Planung über den Haufen. Flüge nach Saigon waren noch für den gleichen Abend billig, wir mussten uns ausnahmsweise mal von unserem Vorsatz “so wenig wie möglich fliegen” trennen, denn der Zug war eine Zwei-Tages-Alternative, teurer, Abfahrtszeiten dürftig.
Der Flug (25€ pP) ging spät, draußen kalt und Nieselregen – wir gönnten uns (gleich nach dem eigenartigen Frühstücksbuffet mit Fleisch auf Fleisch) einen späten check-out (7€), besorgten zwei Sim Karten (Viettel, 2.5 Gb, 200 SMS, je 4,50€) und aßen die ersten von vielen sehr guten Suppen in Vietnam bevor es zum Flughafen ging. Preise liegen grundsätzlich unter 1€ pro Suppe auf der Straße, es sei denn es ist eine Premium-Premium Suppe. Dann eine weitere Premiere: leeres Flugzeug. Wir, acht andere Passagiere und die Crew.
In Saigon stolperten wir aus dem Terminal direkt in einen der letzten Flughafenshuttlebusse nach Downtown Saigon (1,30 / 2P) – Glück gehabt, genau abgepasst. Zwischen Busstation und Unterkunft lagen nur ein paarhunderte Meter und eine Premium-Premium Suppe von ungeahnter Qualität (2,50€). Und nochwas: Es war plötzlich wieder absurd warm. von 16°C Nieselregen auf 28°C Nachttemperatur. Eingecheckt (16,50€ über airbnb, später 14€ ohne). Zufrieden.
Die nächsten Tage wurden mit ausschlafen, Saigon erkunden (extra Beitrag), Mopeds kaufen (auch ein extra Beitrag) °anne schonend beibringen das vietnamesisches Essen nicht nur ein Traumschloss aus Erzählungen und Internet ist, sondern wirklich so verflucht lecker, wie in Erzählungen und Internet. Das stellt jeden Vietnamesen in Deutschland geschmacklich und preislich derart in den Schatten, dass uns Katersonntage beim Codo in Dresden auf ewig verdorben werden. Zu guter Letzt dauerte es im Gegensatz zum verf***** Laos nur genau einen Versuch lang, bis wir ein paar Lötnerds an der Hand hatten, die willens waren, den aus den Fugen geratenen Laptop zu reparieren. Fertig gegen 17€ nach 3h – anstatt chinesisch mit Schrauben wurde alles auf vietnamesisch mit Zwei-Komponenten-Kleber ins Lot gekleistert. Hält aktuell noch und hat unsere Eco-Hipster-Shabby-Chic-Vintage-Used-Look-Upcycling-Reparieren-Statt-Ersetzen-Dings-Fetische passabel angefüttert. Das sollte doch den zusätzlichen Flug locker ausgleichen!!!1!!elf!