25. März 2018 °seb 0Comment

Das letzte größere Vorhaben in Laos stand an. Nur noch mittel angeschlagen und willens das fensterlose Kabuff in der ziemlich wertlosen laotischen Hauptstadt zu verlassen, ging es per Tuktukshuttle zum Bus nach Thakek (9€ pP). Wir hatten den billigstmöglichen Bus gebucht, die Klimaanlage glänzte durch Abwesenheit, wegen Überfüllung wurde eine 4te Klasse auf Plastehöckerchen im Gang eingerichtet. Alles. Sehr. Sicher.

Angekommen in Thakek, pardon – was rede ich da – natürlich 5km außerhalb am Busbahnhof (TukTuk ins Zentrum 2€ pP), bezogen wir ein Hotel mit Blick auf Mekong und Thailand in feinster sozialistischer Klotzbauweise (14€ pN). Merke: die billigen Zimmer sind garantiert nicht zu haben, obwohl auf dem Hilfszettelchen nur drei von 50 Zimmern als belegt angekreuzt waren. Thakek ist eigentlich ganz sympatisch, nicht viel los, Mekong Ufer mit Sonnenuntergang, thailändische Touristenboote kreuzen den Mekong und fahren das Ufer von Laos angucken, inklusive Winken.


Rummel unter Palmen, mit Ton, keine Ahnung was der Typ in der Mitte macht

So was macht man jetzt hier eigentlich: Vorrangig Mopeds ausleihen und den Thakek Loop abfahren. Scooter sind in Laos leider bei weitem nicht so billig wie z.b. in Thailand zu leihen (16€ pro Tag für ein automatisches und ein halbautomatisches), noch dazu wollen die immer den Pass als Pfand. Das ist ungefähr genauso legal wie ohne Führerschein Moped fahren. °anne hat es mit ihrem abgelaufenen Zweitpass probiert und tadaaa, funktioniert.

Der Loop glänzt durch diverse kleinere bis große Höhlen, eine für ein Wasserkraftwerk überfluteten Hochebene mit tausenden toten Bäumen, laotisches Dorfleben, leere Straßen und dann sowas wie die Signature-Höhle von Laos, die Konglor Cave. Eine Höhle die rund 7 km durch eine Bergkette hindurch per Boot befahrbar ist. Zwischendrin ist eine kurze Etappe zu Fuß mit hübschen Stalagdingsis und Stalagmingsis, irgendwann kommt man wieder ans Tageslicht und befindet sich auf einem hübsch klischeehaften Dschungelfluss. Man sollte nicht zu spät fahren, denn zurück geht es wieder durch die Höhle und je mehr Boote dann schon durch sind, desto katastrophaler wird die Luft.

Der Loop loopte also wie folgt:

  • Tag 1 – 100 km : Nach Osten aus Thakek raus, Zwischenstopp an der Tham Nang Ene Cave (3€ pP), sich nicht umbringen lassen von vietnamesischem Fernverkehr auf der 12, dann einsam weiter auf der 1E, sich im Visitorzentrum das E-Werk erklären lassen (Strom geht nach Thailand, Werk gehört in 25 Jahren Laos, geflutete Dorfbewohner bekamen neue Häuser, Straßen, Medizinische Versorgung, Schulen), Übernachtet wurde in einem Homestay in Thalang (4€ pN)
  • Tag 2 – 150 km : Auf leeren Straßen über die geflutete Hochebene, Ziel des heutigen Tages war das Dorf an der Khonglor Cave, wieder ein Homestay (6€ / pN) mit kleinem Restaurant am Fluß. Sehr nett.
  • Tag 3 – 150km : Früh morgens in die Cave (14€ inkl. Boot) und anschließend alles wieder bis zum Homestay nach Thalang. Haben uns gegen den vollen Loop entschieden, da der Loop ansonsten auf der einzigen Nord-Süd-Trasse Laos’ vollendet wird und die haben wir Tage zuvor bereits mit dem Bus kennengelernt – man muss sich ja nicht mutwillig umbringen, langweilig wäre die Etappe noch dazu
  • Tag 4 – 100 km : Wie gehabt, nur rückwärts, aber mit Platten – vom Schuljungen für ein Euro geflickt inklusive einem ordentlichen Schlag von seinem selbstgelöteten, steckdosenbetriebenen Gummischmelzapparat, Mini-Ziegen als Kuscheltiere, Enten im Weg und sowieso. Hat genau 20km gehalten, dann waren wir beim Profi den Schlauch tauschen zu 3 Euro.

Zurück in Thakek hielten wir uns noch eine Stunde mit Unterkunftssuche auf, sparten am Ende fast nichts (12€ pN), wohnten dafür wenigstens in Zimmer Nr. 666 und bekamen ein kostenloses Gruselfrühstück, dass in Myanmar jeden Hotelier vor Neid erblassen hätte lassen täten.

 

 

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