15. Mai 2017 °seb 1Comment

Schade eigentlich. Das Abenteuer ein chinesisches Visum in einer Botschaft in der Mongolei zu beantragen, wollte ich ungern verpassen. Es gibt diverse Berichte vom fröhlichen Anstehen, Zusammenkopieren, Betteln, entnervt Kapitulieren, Listen erstellen, buchen, wieder absagen. Allerdings verdichten sich die Hinweise, dass es eher töricht wäre, die sehr unbeständigen Regelungen und Machtdemonstrationen von China zu ignorieren und weiter darauf zu zählen ein günstiges Visum on-the-road in Ulaanbataar zu bekommen.

Verschiedene Foren und Berichte aus anderen Botschaften zeichnen ein recht negatives Bild und es scheint dann doch besser für die Nerven, das Ganze hier zu beantragen. Vor allem caravanistan im Allgemeinen und deren Forum im Speziellen sind für Visaangelegenheiten entlang der Seidenstraße ein steter Quell valider Informationen, dazu gibts noch einige Overlander-Gruppen auf Facebook. Um genau zu sein ist der letzte Erfolgsbericht vom Januar diesen Jahres, allerdings gab es im September 2016 eine generelle Ablehnung für die Ausstellung von chinesischen Visa außerhalb des Heimatlandes des Antragstellers und diese Berichte häufen sich jetzt wieder von anderne Botschaften. Zuviel Risiko, denn die Alternativen nach einer Ablehnung in der Mongolei sind begrenzt. Viele Leute fliegen notgedrungen nach Hong Kong, andere ändern ihre Pläne, reisen per Transitvisum zurück nach Russland, von dort nach Korea und Japan. Hier besteht erneut die Chance auf ein Visum und selbiges ist dann auch nicht mehr wirklich günstig. Flüge ab Ulaanbataar sind es schon gar nicht.

Die Folge der neuen Sachlage ist aber auch, dass wir bis zur ersten Einreise nach China relativ genau planen müssen – das liegt nicht wirklich in unserer Natur. Festlegen, Entscheiden und Aussuchen obwohl man nicht unter Druck steht und das Ganze in weiter Zukunft liegt, uiuiuiuiui – Gott bewahre. Zudem sind die zusätzlichen 160€ pro Person für das chinesische Visum ein ziemlicher Rip-off, wenn man bedenkt, dass anderswo auf der Welt ein 5tel davon der Normalpreis wären oder gewesen sind.

Nun denn, es wird also ungefähr wie folgt laufen:

  • 30 Tage Russlandvisum, gültig für 3 Monate – 85€ je Visum
  • 10-15 Tage Aufenthalt in der Mongolei – on arrival für EU-Bürger
  • 60 Tage Visum für China, gültig als 2-malige Einreise für 30 Tage binnen 6 Monate – 160€ je Visum, Preisdifferenz zu 1-maliger Einreise sind 5€ und die zweite bräuchten wir schon, wenn wir von Beijing aus Nordkorea besuchen

Eine Visaagentur hilft dabei weiter, denn ohne Einladungen und Reisepläne kommt man nicht weit. Qualität und Detailierung plus hinterlegte Buchungen der zu liefernden Reisepläne für das chinesische Visum unterliegen saisonalen Anforderungsschwankungen. Zumal wir, um überhaupt gegenüber einer Agentur merkbar einzusparen, wenigstens in Berlin oder Frankfurt wohnen und unsere Anträge persönlich bei der Botschaft einreichen sowie abholen müssten. Postanträge kosten nämlich nochmal extra, von den ganzen Reiseplänen und (stornierbaren) Buchungen ganz zu schweigen – Wegelagerei!


Seltene Filmaufnahmen aus chinesischer Botschaft via GIPHY

Ansonsten haben wir zuletzt noch Amazon ausgeraubt, sind in die Details der slowakischen, ukrainischen und russischen Zugbuchungssysteme eingestiegen, weitere Impfungen reingedrückt und haben tatsächlich die ersten Unterkünfte in Sankt Petersburg und Moskau gebucht. Die jeweiligen Reise- und Übernachtungskosten schreiben wir dann aber in die zugehörigen Reiseberichte.

One thought on “Fortschrittsbericht Mai: Visa, Visumse, China und Shoppen

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