22. Februar 2018 °anne 0Comment

Zwei Nächte und zwei Tage hatten wir am Inle See eingeplant. Klang zunächst bisschen kurz, war aber letztlich, wie schon in Bagan, für uns ausreichend. Von vornherein löhnt man hier, wie auch in Bagan, Eintritt für die Kulturregion (17€/2P). Und auch hier kann man zum Sonnenaufgang Ballon fahren, was wir auch hier nicht gemacht (sondern von der Hotel Terrasse zum Frühstück beobachtet) haben. Also alles same same but different. 

Unser Hotel (12,50€/Nacht) hatte zur Abwechslung mal ein wirklich leckeres Inklusive-Frühstück und wir direkt wieder vergessen, dass wir das letzte Mal Fahrräder Ausleihen in Mandalay gar nicht mal sooo gut fanden. Also ging es auf zwei klapprigen Möhren (2,50€ für beide) in bester Mittagssonne los. Erster Stopp am Bootssteg. Klar bietet jedes Hotel eine fertige Tour auf dem Inle See an, mit allen Highlights und den ganzen Tag. Aber wir waren mal wieder im selfmade-Wahn und haben entgegen aller unserer eigenen Regeln eine Tour organisiert: also beim ersten Typi, der uns angequatscht hat, gekauft. Dafür bekamen wir unser Programm (Sonnenaufgang, Tempel einszweidrei, keine long neck Frauen, zur Wunschzeit zurück sein) und zahlten dafür ungefähr das gleiche wie die Hoteltour. Aber dafür mit extra gutem Gewissen, da er und seine Familie und seine zwei oder drei Brüder auch davon leben (sagte er), also von 12,50€. Darauf gönnten wir uns erst mal einen Kaffee und Avocado-Juice im nächsten kleinen Lädchen.

Die richtige Radtour konnte beginnen. Wir fuhren westlich um den See herum bis zum nächst größeren Ort Kaung Daing. Leider führt die Straße nicht so richtig am See entlang, kleine Nebenstraßen gab’s da kaum, dafür um so mehr stinkige LKWs. Immerhin sahen wir beim Stopp an einer Pagode endlich mal den See und kehrten nach 12km radeln an einem Shan Noodle Stand ein. Hier sahen wir auch die ersten See-Häuser, die wirklich auf Stelzen gebaut im See stehen. Straßen bestehen aus Wasser, jeder hat ein Boot. Für 4€ brachte uns ein Bootsmann mitsamt den Rädern auf die andere Seite des Sees und hier führte quasi einen ebenso miese Straße zurück nach Nyaungshwe. Abends traf ein Stromausfall die ganze Backpacker-Stadt und so aßen wir im Kerzenschein auf dem Nachtmarkt, seeehr romantisch!

Am nächsten Morgen klingelte 5 Uhr der Wecker und eine halbe Stunde später saßen wir in Decken eingewickelt auf unserem Boot. Unser Bootführer stellte sich als der Cousin 5. Grades mit Namen Miau-Miau vor. Alles klar, kann los gehen. Wir knatterten auf den See und sahen einen schönen wolkigen Sonnenaufgang. Auf dem Weg zum ersten Stopp kamen wir an den typischen Fischern vorbei, die sich mit Sichtung eines Touristen-Boots sofort in Pose schmissen. Hübsch zu sehen, aber ganz schön fake. Die ernsthaften Fischer stehen eher im Jogginganzug und ohne Korb auf dem Boot, aber das ist eben weniger fotogen. Am Markt stiegen wir das erste Mal aus und fanden leckere Teilchen zum Frühstück inmitten von Obst, Gemüse, Nüssen, Blumen und ganz viel Kram. Ein Markt für und von den Menschen am See, jeden Tag in einem anderen Ort.

Weiter ging die wilde Fahrt (je schneller, um so lauter der Knattermotor) zur ersten Ortschaft auf dem See mit verschiedenen Handwerksbetrieben. Hier werden die Touristen durchgeschleust und der Bootsfahrer kann einen Schwatz halten während man sich Seidenwebereien, Zigarillo stopfende Frauen und lackiertes Geschirr, mit nur ein klein bisschen Kaufdruck nach der Führung, anschaut. Die Schmiede und Silberwerkstatt haben wir sausen lassen. Die Phaung Daw Oo Pagode war mehr Souvenirladen als heiliger Ort und ganz nah an die goldenen Buddhas in der Mitte durften nur Männer. Durch die vielen Goldblättchen, die zur Ehre dran geklebt werden, sehen sie inzwischen aber mehr aus wie goldene Schneemänner oder Gummibärchen.

An der Indein-Pagode spazierten wir auf einen Berg, der laut maps.me “look out over inle lake area” versprach bevor wir uns das Pagodenfeld mit über 1000 alten und neuen und goldenen und verfallenen Türmchen ansahen. Nachdem wir unsere täglichen Shan-Noodles verdrückt hatten, mussten wir nur noch auf Miau-Miau warten, der im Billardspiel vertieft war.Auf dem Rückweg hielten wir noch am sogenannten Katzentempel (Nga Phe Kyaung Monastery), ein schlichtes hölzernes Kloster, das auf Stelzen im Wasser steht. Hier turnen keine Katzen mehr herum, dafür um so mehr T-Shirt-Verkäufer. An den Floating Gardens vorbei fuhren wir zurück und brauchten nach dem Aussteigen 10min bis sich der Boden nicht mehr bewegte. Großartige Fahrt! Wir hätten npch ewig weiter fahren können…

Im Hotel durften wir in einem freien Zimmer nochmal duschen und stiegen um 18 Uhr in den VIP-Nachtbus nach Bago (28€/2P), ein übermüdeter Zwischenstopp zwischen 5 und 8 Uhr morgens auf dem Weg zum letzten Ziel in Myanmar.

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