11. Februar 2018 °seb 0Comment

Kaum dass man den gerippt (!) X-Men Wolverine (!!) auf dem Entertainment-System (!!!) im VIP Bus (!V) durch Myanmar (V) zu Ende schauen konnte, wurde man in die Yangon’sche Nacht und die übliche Nervenprobe mit einer Horde verhandlungsunwilliger Taxifahrer am Busbahnhof entlassen. Das Schöne an Asien – Busbahnhöfe werden grundsätzlich außerhalb der Stadt ohne ÖPNV gebaut. In Yangon, auch bekannt als Rangun oder Rangoon, ist sogar der Flughafen näher am Zentrum als der verdammte Busbahnhof. Die haben eine Macke. Und einige haben da Spaß dran – die Taxifahrer.

Nachdem die schlauen Burschen uns von den anderen zwei Backpackern getrennt hatten, weil wir auf die Idee kamen, ein Taxi zu viert zu nehmen (“No No, too many people, only three, you too big!”, alternativ “No can not, you no same way”) wurden wir mit zwei Burmesen über Umwege (Zwei, Umweg – Merkste?) zu 5€ zu unserer Unterkunft gebracht (17,50€ / pN). Gegenüber gab es Shan-Nudeln, eine burmesische Spezialität zu 50 Cent samt einem etwas heruntergekommenen, selbstverliebten, aber freundlichen Business-Malaien, der offensichtlich an diesem Abend um ein Geschäft gebracht wurde, in resigniert-positiver Trinklaune war und sogar sein Essen stehen lies um uns zu seiner Stamm-Massage ums Eck zu bringen. Leider zu busy, also haben die uns ein Taxi gerufen, zur anderen Filiale. Dort wurden uns eine Stunde lang die VIP-Bus-Beine durchgeknetet (3,50€ pP), anschließend per Uber zurück. Taxis oder Ubers kosten ca. 1€ je Kilometer. Wir machten das genauso so am nächsten und am übernächsten Tag – Belohnung für die 1000km Bus auf burmesischen Straßen die hinter uns lagen. Ergänzend haben wir ausgiebig in unserem sympathisch abgewohnten Kolonialzimmer mit hohen Wänden, Teakholz, Falttüren am Balkon und Aussicht auf die Straße herumgegammelt.

In Yangon haben wir ein paar typische und untypische Touristenziele mitgenommen und so wie es sich für uns gehört, einige ausgelassen. Schick war die Circular Railway, so etwas wie eine S-Bahn die im Kreis um und durch die Stadt fährt. Ein Ticket kostet 20 Cent, der komplette Loop dauert 2-3 Stunden, man kann aussteigen, wenn man denn will oder beobachtet Myanmar draußen und drinnen. Auch beliebt ist durch die Straßen zu wandern, mal diesen, mal jenen Markt finden, diese und jene Snacks probieren, Kaffee trinken, eigenartige möchtegern-französische Bäckereien ausrauben und feststellen, dass alles irgendwie zu süß oder zu fettsch ist. Ganz hervorragend war der Sonnenuntergang am Botataung Pier, direkt hinter der gleichnamigen Pagode. Hier kann man Sunset-Bootstouren machen oder einfach wie die Einheimischen auf einem der Schwimmpiers sitzen, in die Sonne gucken und sich für die drölfhundert Möwen Futter von 3 jährigen andrehen lassen, die entweder schmollen oder einen verhauen wenn sie nach 5 maligem Verkaufsgespräch ignoriert werden.

Außerdem besorgten wir noch Tickets für den Nachtzug nach Bagan, 10€pP, Premium-Luxus-Schlafwagon. Hier lehrte uns ein freundlicher Burmese am lebenden Beispiel, dass es NIE! NIEMALS! ein Zufall ist, wenn jemand in der Nähe eines offiziellen Ticketschalters oder Bahnhofs wie zufällig die Straße übergequert, ein ungezwungenes Gespräch in passablem Englisch (Warnhinweis!) anfängt, ein bisschen dies das erzählt, den Fahrplan zeigt und einen dann über ominöse Pfade wieder vom Ticketschalter weglotst, man aber wieder umdreht, der Typ einem folgt und sogar beim Ticketkauf hilft und einen dann doch noch zu einem Tourenanbieter schleift. Ok – wir wollten es ja so, wollten uns ohnehin über Preise für Boottickets von Bagan nach Mandalay infomieren, was wir eigentlich nicht wollten, war einen Kilometer in brütender Hitze laufen nur um exakt zu dem Geschäft zu kommen, bei dem er die Provision einkassiert. Naja, gekauft haben wir nichts, auch wenn es immer billiger wurde, mit jedem “Ok, thanks, we will think about”. Immer noch zu teuer, 35€pP und am Ende auch zu langweilige Landschaft entlang des Fluß für einen Tag in brütender Hitze auf dem Wasser. Dafür ging es dann am letzten Tag noch zur bekanntesten Pagode des Landes, die Shwedagon Pagode(12,50€ / 2P), inklusive Longyi (Rock für Männer) anziehen für mich, weil Hose zu kurz für die gebotene Heiligkeit. Die Pagode ist riesengroß, laut, voller Menschen und Gold. Quasi der begehbare Goldspeicher des Landes, befinden sich an dem Ding geschätzt 60 Tonnen Gold und noch ein zweitausend Karat an Diamanten. Kein Scherz.

Und zum Schluss noch eine fantastische gesicherte Tür.

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