28. Januar 2018 °anne 0Comment

Die Inselzeit neigte sich dem Ende entgegen und unser nächstes Reiseland lag nur etwa 350 km, einige Fahrten zu Land und Wasser sowie eine Übernachtung entfernt. Statt der teuren Fähre nahmen wir dieses Mal die local Variante: mit dem Tuktuk (2,50€/2P) zum Hafen der Insel, auf einem kleinen Boot (5€/2P) mit einigen Reissäcken zum Festland und von da mit dem Sammeltaxi (5€/2P) zum Busbahnhof in Krabi. Viel einfacher als gedacht, schneller als erwartet und günstiger auch. Wir kauften uns zwei Tickets für den Bus nach Ranong (10€/2P) und kamen 6h später an – Tag vorbei. Der ganze Ort ist ausgelegt auf Weiterreisende. An jeder Ecke stapeln sich die Angebote für Komplettpakete Tuktuk/Boot auf die zwei nächsten Inseln Koh Chang oder Koh Phayam (beide sind wohl nicht mehr sooo die Geheimtipps wie vor drei Jahren als ich da war) oder aber nach Kawthaung in Myanmar. Wir schliefen eine Nacht in einem der billigsten Zimmer von Ranong (7,50€/Nacht) und konnten da noch unsere E-Visa für Myanmar ausdrucken (85€/2P), Pässe kopieren und ein vorerst letztes Mal ausgiebig im 7eleven um die Ecke Krams einkaufen.

Statt mit dem tourifreundlichen vorausgeplanten Transport kümmerten wir uns am nächsten Morgen selbst um den Grenztransfer. Das Sammeltaxi zum Hafen war schnell gefunden (1€/2P) und schon kamen hektische Bootsjungs auf uns zugestürmt um sich die Überfahrt mit uns zu sichern. Den Ausreisestempel hatten wir kaum im Pass, da hieß es schon auf Boot stürmen und ein letztes Mal versuchen den Preis für die Überfahrt (5€/2P) zu drücken – eher weniger erfolgreich. Dabei hatte °seb gelesen, dass es für die Hälfte möglich sein sollte. Sparfuchs eben. Vielleicht lag es auch an dem dubiosen Deutschen, der sich zu uns aufs Boot und in die Verhandlung eingeladen hat. Hauptsache zwei Worte Thai sprechen, unzufrieden sein, dass man als “Langnase” in Thailand immer abgezogen wird und uns dann noch seine rechten Ausländer-brauchen-wir-aber-nicht-in-Deutschland-Gedanken ungefragt mitteilen. Logisch, ist ja ganz anders, wenn man als Deutscher in Thailand alle paar Monate den Visa-Run machen muss um bei seiner Thai-Freundin und dem Programmierjob unter Palmen bleiben zu können. Idiot.

Die Überfahrt war trotzdem nett, viel zu schnell vorbei und schon waren wir drin. Mingalaba Myanmar! Wir blieben zwei Nächte in Kawthoung (21€/Nacht) und die örtlichen Sehenswürdigkeiten waren schnell erledigt: ein Tempel mit Aussicht auf die Stadt, der Hafen mit Kneipen und Myanmar-Bier (0,50€/0,5l) und ein Ausflug nach Palautonetone, eine kleine Insel mit Strand und abenteuerlicher Holzbrücke dahin. Da die Verleihmopeds uns nicht überzeugten und das Tuktuk zu teuer war, entschieden wir uns für ein Motorbike-Taxi (4€ für 3h). Also der Fahrer, sein Moped und wir zwei hinten drauf. Machen hier ja schließlich alle so. Zwei SIM-Karten von telenor für je 1€ haben wir uns noch gekauft, Guthaben aufladen ging an jedem Straßenstand und das mobile Internet (500MB für ca. 0,50€) war im Gegensatz zu den Hotel-WLANs spitze.

Bevor wir uns für Myanmar als nächstes Reiseland entschieden haben, gab es die ein oder andere Überlegung, ob das tragbar ist. Für uns persönlich. Schließlich wird immer noch eine ganze Bevölkerungsgruppe im Nordwesten versucht aus dem Land zu treiben oder gleich umzubringen. Dass einige Prozente von Eintritten, Steuern o.ä. an die Regierung gehen, lässt sich nicht vermeiden. Aber der Großteil kommt schon bei den Leuten an, die ihr Leben und Auskommen inzwischen auf Touristen ausgelegt haben. Außerdem war das Land schon lange auf unserer Wunschliste, wir waren eben gerade mal hier in der Gegend (mussten also auch nicht extra hinfliegen, sondern konnten über Land einreisen), also dann doch – ja.

Weiter ging es mit dem Bus (31€/2P) in die nächste kleine Hafenstadt, nach Myeik. Und dabei lässt sich wirklich Geduld üben. Erst mal fährt der Bus (fast immer in Myanmar) mind. eine Stunde später ab, wird auf 12°C runtergekühlt sodass alle Fahrgäste bibbernd unter den ausgelegten Decken sitzen (wenn es denn welche gibt), die ausgegebenen Kotztüten finden rege Benutzung und dazu ertönt entweder buddhistischer Gebetsmusik oder burmesisches DSDS in Lautstärke 300. Dafür entschädigte die Aussicht auf ganz viel Dschungel und Landschaft. Myeik war genauso unspektakulär und nett wie der Ort zuvor. Das Hotelzimmer genauso gefließt und simpel (20€/Nacht) und mit ebenso wirklich verzichtenswertem Frühstück aus Toast, süßer Butter, so-was-wie-Marmelade, Spiegelei und Nescafé. Auch hier waren wir bei einem Tempel mit Aussicht, in der Stadt rumspazieren und am laut knatternden Hafen Leute und Betriebsamkeit gucken.

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