4. Januar 2018 °seb 0Comment

Japan geschafft. Hong Kongs Häuserschluchten durchkreuzt. Zeit für etwas Entspannung. Vielleicht nicht das erste woran man im Zusammenhang mit China denkt, aber der Süden bietet Landschaft und etwas Ruhe. Die Umgebung von Guilin, Reisterassen gleich 2h davon entfernt, gutes Essen in Kunming, Dali, die Tigersprungschlucht. Fast so etwas wie Magneten für Backpacker, wenn vermutlich der Chinese auch in diesen Gegenden wie immer sein bester Kunde ist. Es folgen wenig Bilder, dafür viel Text.

Also los. Checkout aus den 6qm gelebtes Hong Kong, Schlüssel einwerfen, zur Metrostation rollern (Sparen!!1!), eine Stunde für 5€/pP nach Lok Ma Chau, eine Endhaltestelle die als riesiger Grenzübergang Hong Kong – China dient. Octopus Karte retournieren, Pfand entgegenehmen, Checkout aus Hong Kong, easy. Dann einige 100m zu Fuß, die chinesische SIM-Karte meldet sich bereits wieder zurück, wunderbar. Uns trennen noch 50m von China, geschätzt fünfzig Schleusen für Passkontrollen, davon die Hälfte vollautomatisch. Anstehen. Warten. Drankommen. Passcheck. Warten. Große Augen. Passcheck. Große Augen…Öhm, was ist denn los Frau chinesische Grenzbeamtin?

“Your Visa is expired”

Der Rest ist Grauen. Unser Visum ist ausgelaufen. Wir stehen zwischen Hong Kong und China, müssen offensichtlich zurück. Das bestätigt auch der Kollege, chinesische Grenzbeamten machen wohl eher selten Fehler. Zweimalige Einreise á 30 Tage für gerade mal 150€ pro Stück, alles so hübsch durchgeplant und das war jetzt nicht gültig? Ey, °anne hat mehrfach nachgefragt ob man beide Einreisen vor dem “Enter Before” Datum machen muss, die Antwort war Nein! Leider telefonisch, später bekamen wir per Mail eine korrekte Antwort. Diese verdammte Visa-Agentur. Junge Junge Junge Junge Junge Junge Junge Junge Junge. Nichtskönner, originale Nichtskönner.

Das Visum hätte niemals zu unseren Plänen gepasst, man hätte es vielleicht ahnen können. Und nun, wie weiter? Wir mussten erstmal zurück nach Hong Kong, Walk of Shame, im Gegenverkehr mit ungefähr 500 Ausreisenden pro Minute, denn unsere Ebene war nunmal der Bereich für HK>CN. Der Beamte auf Hong Kong Seite machte uns Hoffnung – es könnte am anderen Übergang Visa on Arrival geben. VoA? Für China? Das kann doch eigentlich nicht stimmen, das Internet verhielt sich mittelinformativ – wir probieren es trotzdem.

Zurück in die Metro (Toll, Tickets kaufen – kaum noch Geld übrig, gerade die Octopus zurückgegeben – ein Spaß), wieder rumfahren, viele Menschen, viel Stress. Ausreise am nächsten Grenzübergang – wir verlassen Hong Kong offiziell zum zweiten Mal an diesem Tag. Zum Visa Schalter (es gibt ihn tatsächlich), dutzende Menschen, Formulare, Warteschlangen. Aber es ist relativ schnell klar – das ist nur ein 5-Tage Visum für die Sonderwirtschaftszone Shenzhen. Man kann damit nicht weiterreisen, man kann es nicht verlängern. Das wars! Tschau China – not today!

Der Rest der Geschichte geht so:

Zum zweiten Mal an diesem Tag in Hong Kong einreisen, diesmal etwas ernster, Pässe abgeben, aufreihen, im Entengang mit anderen Aussetzigen hinter der Grenzbeamten hinterher. Entsetzen verdauen, Wlan suchen, Nachdenken, alle Möglichkeiten durchspielen, Zornig sein, alle Möglichkeiten 5 mal durchspielen. Rechnen. Alles hinwerfen, aufheben, nochmal hinwerfen.

Wir hatten in zwei Wochen ein Date in Bangkok, Flug aus China war schon gebucht (byebye 192€/2P), ein neues Visum für China in Hong Kong – kostet einiges, spontan Unterkunft – kostet einiges, Hong Kong – kostet einiges…an Nerven.

Und so saßen wir 7 h später in einer Maschine von Kenya Airlines, die auf dem Weg nach Nairobi in Bangkok halt macht. Für 250€ ging es nun 2 Wochen zu früh nach Thailand. Immerhin mit einem der besten Flugzeugessen in der Economy Class, drei GinTonics – zum Schockstarre wegtrinken, Entertainment satt und Löwen im Safety-on-Board Video. Moin Moin Bangkok! Long time no see, aber so war das nicht gedacht.

 

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